



Stadtteilzentrum & Park 1. Preis
Der Wettbewerb Stadtteilzentrum Rothenburgsort und Parkfläche am Alexandra-Stieg bietet die Chance, eine bisher nur als Durchgangsraum genutzte Grünfläche als Ort für das Stadtteilzentrum zu entwickeln. Der Neubau setzt am Billwerder Neuer Deich einen Impuls, neue Programme schaffen Anreize zum Aufenthalt und zur Aktivität in der Fläche bis zum Alexandra-Stieg. Behutsam wird das Wegesystem neu geordnet und die vorhandene Vegetation weiterentwickelt.
Das neue Gebäude des Stadtteilzentrums wird nahe an der Straße positioniert, um einerseits in den Stadtteil auszustrahlen und andererseits möglichst wenig Fläche des Parks in Anspruch zu nehmen. Es liegt zugleich zwischen den beiden Wegeachsen für zu Fuß Gehende und Fahrrad Fahrende und macht mit den beiden kleinen Plätze vor Kopf ein einladendes Angebot. Der vor dem Haus verlaufende Verbindungsweg ist gleichzeitig Außenbereich für das Café mit schönem Blick in den Park und weiter bis hin zu den Elbbrücken. Zu Straße hin befinden sich Nebeneingänge, Abfallstandort und Stellplätze.
Die Parkanlage „Billwerder Neuer Deich“ ist Teilabschnitt des Alster-Bille-Elbe Grünzugs. Auf Grund ihrer geringen Größe hat sie eher die Funktion eines grünen Trittsteins. Das Vorgehen zur Weiterentwicklung der Grünfläche ist daher „minimal invasiv programmieren“ und „ökologisch aufwerten“. Neben dem Impuls des Neubaus wird eine Sandspielfläche mit Kronenstämmen vor allem für die Jüngeren und ein Actionpark im Bereich um das Betriebsgebäude von Hamburg Wasser vorgeschlagen.
Die bestehende Vegetation wird ökologisch weiterentwickelt. Neophyten und invasive Arten werden zurückgedrängt, Vogelnährgehölze werden ergänzt und mit Totholzhaufen, Steinschüttungen und Sandlinsen neue Habitate angeboten. Zusätzlich werden neue Bäume gepflanzt. Im zentralen Bereich vor dem Neubau bietet eine große Rasenfläche vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, während autochthone Wiesenansaaten im Übergang zu den Gehölzen höhere Biodiversität schaffen und über das Jahr schöne Blühaspekte zeigen. Über den Park und auch an der Promenade sind Sitzgelegenheiten verteilt – eine neue Aufenthaltsqualität entsteht.
Die bestehenden befestigten Fläche um das Betriebsgebäude können für street sports wie skate boarding und streetball genutzt werden. Neue Einbauten sind entweder am Rand (grind rail, gooseneck basketball) außerhalb der betrieblich notwendigen Flächen vorgesehen, als Möblierung, die ggf. wegbewegt werden kann oder einfach als überfahrbare Bodenmarkierung. Das kleine Bauwerk kann farblich monochrom verfremdet und mit einer neuen Dachpergola versehen werden, die Schatten spendet sowie mit Leuchten und Nebeldüsen versehen ist. Ein vertikaler Akzent ist ein Richtungsanzeiger für die Radwege. Am Weg befindet sich außerdem ein Trinkwasserspender.
Wie gewünscht werden Rad- und Fußwege entzerrt. Die Fußwege sind in wassergebundener Wegedecke ausgeführt. Der Radweg kann entsprechend verbreitert werden und ist asphaltiert. Die Freizeitrouten 5 und 11 sowie die Radroute 9 sind wie vorgesehen berücksichtigt. Teilweise werden Wege zurückgebaut und dadurch Grünflächen geschaffen. Die neuen und die bestehende befestigte Fläche werden über die Schulter versickert. Die Niederschlagswässer des neuen Gründachs werden über eine Rigole versickert. Der Absetzschacht kann als Zisterne zur Regenwassernutzung dienen. In den Hochwasserschutz wird nicht eingriffen, alle Fahrbeziehungen für den Unterhalt bleiben bestehen.
Realisierungswettbewerb 2025, 1. Preis
Hochbau: Demo Working Group & Fakt
Fläche: ca. 9.500 qm
Auftraggeber: Bezirksamt Hamburg-Mitte,
Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung &
Fachamt Management des öffentlichen Raumes
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