Campus Handwerk der Handwerkskammer Koblenz, Anerkennung
Mit dem Umzug der Verwaltung der Handwerkskammer Koblenz bietet sich die Chance der Neuordnung und Qualifizierung der Freiräume auf dem neuen „Campus Handwerk“. Ziel ist es, dem repräsentativen Anspruch der HWK gerecht zu werden und gleichzeitig einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und ökologischem Wert zu schaffen.
Der Verwaltungsneubau und die Parkgarage an der August-Horch-Straße bilden mit dem Campusplatz die Adresse zu Stadt, der direkt anschließende Campuspark verbindet die neuen und bestehenden Gebäude miteinander zu einem Ensemble.
Der Platz empfängt alle Auszubildenden, Mitarbeiter und Besucher durch seine offene Gestaltung. Der Haupteingang mit Foyer und Ausstellungsraum liegen hier und können dadurch nach draußen erweitert werden; große Veranstaltungen können im Freien stattfinden. Ein Punktraster gliedert spielerisch die Fläche und schafft mit Gräsern und Solitärbäumen Grünaspekte. Die Gräserauswahl bietet mit unterschiedlichen Wuchsformen und Farbaspekten Abwechselung das ganze Jahr über, ähnlich wie auch die Ahornsorten mit ihrer intensiven Herbstfärbung. Bushaltestelle und Fahrradstellplätze sind ebenfalls hier angeordnet und bilden gleichsam eine Mobilitätshub. Eine Dachscheibe ist der meeting point auf dem Platz mit einem zusätzlichen Informationsterminal.
Der Park ist die grüne Lunge des Campus und schafft viel Raum, sich im Freien aufzuhalten. Diagonale Wege verbinden die umliegenden Gebäude und befestigte Flächen schieben sich ins Grüne, so dass z.B. vor der Mensa ein attraktive Terrasse für die Pause entsteht. Durch die Wege gliedert sich die Fläche in eine intensiver gestaltete Mitte mit Gräserpflanzungen und Sitzgelegenheiten, zu den Rändern hin folgen Bereiche mit ökologischer Funktion wie der Regenwasserretention in offenen Mulden und eine Geländemodellierung aus Aushub als Sichtschutz hin zu den benachbarten Gewerbebauten. Eingefasst wird der Campus zur Straße und an den Seiten von Reihen heimischer Bäume (Tilia cordata und Quercus petreae), die gleichermaßen Sichtschutz bieten wie auch ökologisches Potential haben. Lange Gräserstreifen (Deschampsia cespitosa) bilden den Übergang zum öffentlichen Raum und schaffen mit langen Halmen ein schönes Spiel vor den Fassaden der beiden Neubauten.
Anerkennung Nichtoffener Wettbewerb, 2021
Hochbau: Heinrich + Steinhardt Architekten
Fläche: ca. 18.000 qm
Auftraggeber: Handwerkskammer Koblenz
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